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KRISEN-UPDATE: 13. Juni 2022

 

SANKTIONEN

 

Schweiz schließt sich Sanktionen an
Die Schweiz übernimmt das sechste Sanktionspaket der EU gegen Russland, das unter anderem ein Embargo auf Rohöl und bestimmte Erdölerzeugnisse umfasst. Das teilte der Bundesrat in Bern am Freitag mit. Das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) habe rund hundert weitere Personen aus Russland und Belarus den Finanz- und Reisesanktionen unterstellt. „Die Schweizer Liste der sanktionierten Personen und Organisationen entspricht vollständig derjenigen der EU“, hieß es. / Der Bundesrat

 

 

UNTERNEHMEN

 

Aus McDonald's wird „Wkusno i totschka“
Die ehemaligen McDonald's-Filialen in Russland sind nach der Übernahme durch einen russischen Unternehmer in „Wkusno i totschka“ (dt. „Lecker und Punkt“) umbenannt worden. Am Sonntag haben 15 der landesweit rund 850 Schnellrestaurants unter neuem Namen ihre Pforten wieder geöffnet. Am heutigen Montag sollen 50 weitere hinzukommen, wie Oleg Parojew, Geschäftsführer der russischen Fast-Food-Kette, mitteilte. Des Weiteren wolle man mindestens 50 Standorte pro Woche wiedereröffnen. Der neue Besitzer Alexander Gowor hatte die 825 McDonald's-Filialen nach eigener Aussage für einen „symbolischen Preis“ übernommen, der „deutlich unter Marktwert“ gelegen habe. Die US-Fast-Food-Kette habe sich allerdings ein Rückkaufsrecht gesichert. Zuvor hatte Gowor bereits 25 McDonald's-Filialen in Sibirien betrieben. / Vedomosti (RU), Kommersant (RU)

 

PepsiCo statt Coca-Cola
Die russische Fluggesellschaft Aeroflot bietet ihren Business-Class-Gästen neuerdings statt Coca-Cola PepsiCo-Getränke und statt Sprite die Limonade 7Up an, die ebenfalls PepsiCo gehört. Das teilten zwei nicht näher genannte Aeroflot-Sprecher dem Wirtschaftsmagazin RBC mit. Außerdem werde statt dem Champagner Montaudon Brut nun Prosecco Valdobbiadene Superiore Giallmoro Ruggeri serviert. Die Änderungen in der Getränkekarte seien mit Lieferengpässen und logistischen Problemen verbunden. Außerdem haben Produzenten bestimmte Produkte nicht liefern können. / RBC (RU)

 

Tetra Pak vor Lieferstopp?
Der schwedische Handelsrat hat dem Verpackungsspezialisten Tetra Pak nach Informationen der Zeitung Dagens Nyheter nicht erlaubt, seine Produkte weiter nach Russland zu exportieren. Tetra Pak betreibt eine Fabrik bei Moskau und produziert nach eigenen Angaben 70 Prozent aller in Russland genutzten Milch- und Saftverpackungen. Deshalb hatte das Unternehmen die schwedischen Behörden um Erlaubnis gebeten, seine Exporte nach Russland aus humanitären Gründen fortzusetzen. Außerdem hat das Unternehmen die Sorge, dass ihm bei einem Lieferstopp eine Enteignung drohen könnte, wodurch Russland an Technologien kommen würde, die es bislang nicht habe. Der Handelsrat wies diese Begründung zurück. / TASS (RU)

 

 

WIRTSCHAFT

 

Sichere Unabhängigkeit
Bundeskanzler Olaf Scholz hat Fehler beim Umgang mit der Energieversorgung aus Russland eingeräumt. „Wir haben uns zu lange und zu einseitig auf Energielieferungen aus Russland verlassen“, sagte der SPD-Politiker am Sonntag beim ostdeutschen Wirtschaftsforum in Bad Saarow. „Die alte Gleichung, dass Russland auch in Krisen ein verlässlicher Wirtschaftspartner ist, gilt nicht mehr.“ Deshalb müsse Deutschland unabhängig werden von russischen Energieimporten – „und zwar so schnell wie möglich, aber auch so sicher wie nötig“, betonte der Kanzler. Er sagte Ostdeutschland Unterstützung bei der Bewältigung der Folgen aus den Russland-Sanktionen zu. „Ein Öl-Embargo darf nicht zu massiven regionalen Preisunterschieden an den Zapfsäulen führen. Das ist für mich eine Frage der Solidarität“, bekräftigte er. / Welt

 

Deutschland als zweitgrößter Energie-Kunde Russlands
Russland hat einer Analyse zufolge seit dem 24. Februar 2022 93 Milliarden Euro an Einnahmen aus dem Export fossiler Brennstoffe erzielt. Das berichtet das in Finnland ansässige Centre for Research on Energy and clean Air (CREA). Die EU ist demnach weiter mit Abstand der größte Abnehmer russischen Gases und Erdöls. Unter den Einzelstaaten war China mit 12,6 Milliarden Euro wichtigster Kunde vor Deutschland mit 12,1 Milliarden. Die Einnahmen Russlands stammen mit 46 Milliarden Euro in erster Linie aus dem Verkauf von Rohöl, gefolgt von Gas in Pipelines mit 24 Milliarden Euro. Der Rest der Einnahmen kommt aus dem Verkauf von Erdölprodukten, verflüssigtem Erdgas (LNG) und schließlich Kohle. / ntv.de

 

Kreml verspricht Firmen „behutsamen“ Umgang 
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hat ausländischen Unternehmen, die in Russland geblieben sind bzw. ins Land zurückkehren möchten, günstige Bedingungen in Aussicht gestellt. „Wir gehen äußerst behutsam mit ausländischen Geschäftsleuten um, die geblieben sind“, sagte Peskow. „Mit ebenso viel Respekt wie Behutsamkeit behandeln wir diejenigen Geschäftsleute, die unter Druck zwar abwarten müssen, aber bereits angekündigt haben, bei erster Gelegenheit ihre Aktivitäten wieder aufzunehmen.“ Die russische Regierung werde dafür sorgen, dass es für solche Unternehmen zukünftig günstige Bedingungen gebe, versprach der Kreml-Sprecher. / TASS (RU), RBC (RU)

 

Leitzins auf Vorkrisenniveau 
Die russische Zentralbank hat den Leitzins um 1,5 Prozentpunkte auf 9,5 Prozent gesenkt. Damit erreichte der Hauptrefinanzierungssatz wieder das gleiche Niveau wie vor dem 24. Februar. Nach der drastischen Erhöhung auf 20 Prozent Ende Februar senkte die Zentralbank in Moskau nun bereits viermal in Folge den Leitzins (um jeweils drei Prozentpunkte). Die jüngste Zinssenkung wurde mit einer wesentlichen Abschwächung der Inflation begründet. / RBC (RU)

 

Teurer Rückzug 
Der Rückzug aus Russland hat westliche Unternehmen bislang 59 Milliarden US-Dollar gekostet, zitiert das „Wall Street Journal“ aus einer Studie der Yale University. Einbußen mussten demnach in verschiedensten Bereichen von Erdöl über Einzelhandel bis hin zur Schifffahrt hingenommen werden. So habe sich der US-Mineralölkonzern ExxonMobil den Ausstieg aus Energieprojekten in Russlands Fernem Osten satte 3,4 Milliarden US-Dollar kosten lassen. Und Anheuser-Busch InBev, die größte Brauereigruppe der Welt, habe durch den Verkauf ihres Russland-Geschäftes 1,1 Milliarden US-Dollar verloren. / Wall Street Journal (ENG), Vedomosti (RU)

 

Kein Rubel-Zwangsumtausch für Bürger
Den russischen Bürgern droht laut der Zentralbank-Chefin Elwira Nabiullina vorerst keine Zwangskonvertierung ihrer auf Bankkonten deponierten Devisen in Rubel. Eine Zwangskonvertierung sei nicht auf dem Tisch, versicherte Nabiullina. Sie räumte allerdings ein, dass es für Devisenkonten von Unternehmen bald Negativzinsen geben könnte: „Aber die Rede ist nur von juristischen Personen“. Banken wie Tinkoff oder Raiffeisen hatten zuvor angekündigt, für die Führung von Fremdwährungskonten bald Provisionen zu berechnen. / Kommersant (RU)

 

 

Deutsch-Russische Auslandshandelskammer
Business-Center Fili Grad
Beregowoj Proesd 5A K1, Etage 17
121087 Moskau
Tel.: +7 (495) 234 49 50
www.russland.ahk.de

 
 
 

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